Neugestaltung der Stadtmitte Lambrecht

  • Auslober

    Stadt Lambrecht

  • Standort

    Lambrecht (Pfalz)

  • Verfahren

    Teilnahmewettbewerb im Gutachterverfahren

  • Jahr

    2018

  • Ergebnis

    3. Platz

Neugestaltung der Stadtmitte Lambrecht

2018, 3. Preis

  • Projektdaten
    • Auslober

      Stadt Lambrecht

    • Standort

      Lambrecht (Pfalz)

    • Verfahren

      Teilnahmewettbewerb im Gutachterverfahren

    • Jahr

      2018

    • Ergebnis

      3. Platz

Ziel des Entwurfs ist die Herausarbeitung hochwertiger dezentraler Aufenthaltsorte als Hotspots des öffentlichen Lebens, die sich in die verwinkelte, aus dem Mittelalter resultierende städtebauliche Struktur einfügen. In ihrer Materialität, durch die Verwendung von Vegetation und die Verdichtung der Ausstattung heben sie sich aus der flächigen Gestaltung des Altstadtkerns hervor. Sie bündeln unterschiedliche Funktionen und dienen damit als Orte zum Verweilen und Rasten, Treffpunkte, Spielorte, Räume für die Gastronomie sowie als Informationspunkte. Das übergeordnete Konzept bezieht den gesamten historischen Stadtkern mit ein. In diesem Gebiet werden mit dem Kirchenumfeld, den Freiflächen am Lindenbrunnen in der Bowerée und am Gradschankbrunnen drei Schwerpunktbereiche entwickelt. Wasser durchzieht Lambrecht nicht nur mit dem angrenzenden Speyerbach, sondern auch in Form der erhaltenen Brunnen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Mit dem übergeordneten Thema des Lebens am Wasser wird den historischen Brunnen besondere Beachtung geschenkt und diese als Aufenthalts- und Spielorte erlebbar gemacht. Die Neugestaltung der Lambrechter Altstadt beabsichtigt somit den Wandel von einem Durchgangsort für den Verkehr hin zu einem Aufenthaltsort für die Menschen.

Städtebau

Die zwei Teilbereiche des Wettbewerbsgebiets, das direkte Kirchenumfeld als Realisierungsteil und die Freifläche an der Wallonenstraße als Ideenteil werden städtebaulich verknüpft und bilden zusammen das neue Zentrum des alten Lambrechter Stadtkerns. Zugunsten der Stärkung der Beziehung und der Freistellung der Sichtachse zwischen Rathaus und Kirche wird das auf der Brachfläche verbliebene leerstehende Gebäude abgerissen. Durch die Platzierung eines neuen Baukörpers im Sinne einer behutsamen innerstädtischen Nachverdichtung, welche die bestehenden städtebaulichen Strukturen aufgreift und fortführt, erhält der Vorplatz des Rathauses eine räumliche Fassung und ist in seiner neuen Dimensionierung als Teilbereich des Kirchenumfeldes und nicht als konkurrierender separater Freiraum zu verstehen.

Freiraumgestaltung

Die Lambrechter Altstadt weist im Bestand eine Vielzahl unterschiedlicher Beläge auf, die überwiegend in schlechtem Zustand sind. Ziel ist die Gestaltung des Stadtkerns in einem einheitlichen Kanon. Die drei Schwerpunktorte werden durch gemischtes Natursteinpflaster in einem wilden Verband hervorgehoben. Das im Bestand fragmentarisch vorhandene Natursteinpflaster kann dafür aufbereitet und mit neuem Pflaster ergänzt werden. In den umliegenden Straßen und Gassen wird ein dem Natursteinpflaster in Farbgebung, Formaten und Verlegemuster entsprechendes hochwertiges Betonpflaster verwendet. Im Kirchenumfeld mehrere Bereiche als Aufenthaltsorte akzentuiert. Sie sind mit Ausnahme des Kirchplateaus durch eine helle wassergebundene Decke befestigt und werden von beigen Betonwerksteineinfassungen mit abgerundeten Ecken umrahmt. Die sich daraus ergebenen Flächen spielen mit der topographischen Situation indem sie sich unter Erhalt der barrierefreien Begehbarkeit als Stufen oder Sitzkanten entweder aus der Fläche erheben oder in sie hineinlaufen. Die beiden im Wettbewerbsgebiet liegenden Brunnen sind jeweils in Aufenthaltsorte integriert und werden durch die neue Fassung zu attraktiven Orten zum Verweilen und Spielen. Weitere dezentrale Spielmöglichkeiten finden sich als „Wackelgeißböcke“ am Klosterbrunnen und am Zunfthaus.