Neubau und städtebauliches Umfeld Rathaus Baesweiler

  • Auslober

    Stadt Baesweiler

  • Standort

    Baesweiler

  • Partner

    architecture + aménagement s.a.

  • Verfahren

    begrenzter Realisierungswettbewerb

  • Jahr

    2018

  • Ergebnis

    1. Preis

Neubau und städtebauliches Umfeld Rathaus Baesweiler

2018, 1. Preis

  • Projektdaten
    • Auslober

      Stadt Baesweiler

    • Standort

      Baesweiler

    • Partner

      architecture + aménagement s.a.

    • Verfahren

      begrenzter Realisierungswettbewerb

    • Jahr

      2018

    • Ergebnis

      1. Preis

Leitidee

Mit der Sanierung und der Erweiterung des Rathauses Baesweiler wird nicht nur ein neuer gemeinsamer Mittelpunkt für die Verwaltung von Baesweiler und Setterich in einem interessanten städtischen Kontext geschaffen, vielmehr entsteht eine neue Bürgermitte. Das vorgeschlagene Konzept reagiert auf die vielfältigen Anforderungen hinsichtlich der innerstädtischen Situation, der Nachverdichtung und einer neuen Wegeführung im heterogenen Umfeld, sowie der inhaltlichen Anforderungen an den Neubau als Teil eines interdisziplinären Verwaltungszentrums.

Kerngedanke des Entwurfs ist die Einbindung des Bestandsgebäudes aus den 1970er Jahren in ein gesamtheitliches Konzept mit zwei kompakten, effizienten und nachhaltigen Volumen, die durch einen transparenten Verbindungsbau zentral erschlossen werden. Die resultierende städtebauliche Neuordnung verleiht dem Rathaus eine eindeutige Adresse. Es werden außenräumliche Situationen, Plätze und Blickachsen geschaffen, welche hochwertige Stadträume für Baesweiler definieren.

Freianlagen

Die Freiräume umfließen den neuen Rathauskomplex und bilden dabei differenzierte, klar ablesbare Räume ab. Am nördlichen Rand wird eine neue Verbindung zwischen der Innenstadt und dem umliegenden Landschaftsraum geschaffen. Der ruhende Verkehr kann hier mit 42 Stellplätzen gänzlich abgewickelt werden. Eine starke Durchgrünung und der leicht geschwungen verlaufende Fußweg, der die Wegeführung des Volksparks aufnimmt, reduzieren den Parkplatzcharakter. Die für den neuen Weg in Anspruch genommene Fläche der Kindertagesstätte, wird auf deren Südseite ausgeglichen.

Der neue Rathausplatz öffnet sich von der Aachener Straße aus als offen gehaltene Fläche und präsentiert das Rathaus als markanten Anlaufpunkt in der Stadt. Eine große Eiche dient als zentralen Fokus und Schattenspender. Die darunter positionierte Bank lädt zum Verweilen ein, während das bodengleiche Fontänenfeld Kinder zum Spielen animiert. Die zentrale Fläche wird aus großflächigen Platten (ca. 6 x 6 m) aus veredeltem Ortbeton hergestellt, dessen Zuschlagstoffe aus den gemahlenen Klinkersteinen des abgebrochenen Altbaus gewonnen werden. Zu gegebenen Anlässen kann der Platz für Veranstaltungen und Feste genutzt werden.

Durch das Rathausfoyer ist der offene Vorplatz mit dem geschützten Generationengarten im Rückraum verbunden. Der Platzbelag zieht sich hierbei durch den Empfangsbereich hindurch und erstreckt sich darüber hinaus als Terrasse bis in den Garten. Diese kann sowohl von Bürgern zum Warten, als auch von Mitarbeiter zum Pause machen genutzt werden. Ergänzend dazu schafft der mäandrierende Weg als Spaziermöglichkeit einen Ausgleich zum Büroalltag und zudem eine barrierefreie Verbindung zur Stellplatzanlage. Die Pflanzflächen und Beete werden von den benachbarten sozialen Einrichtungen als gemeinschaftliches Projekt bewirtschaftet. So können Kindergartenkinder zusammen mit Senioren gärtnerisch tätig werden – Gemüse, Obst und Beeren anpflanzen und selbst ernten. Da sich der Weg auf Grund der Höhensituation teilweise in das Gelände einschneidet, entstehen leicht erhöhte Pflanzbereiche, sodass die Gewächse auch für Rollstuhlfahrer gut erlebbar sind. Der Generationengarten leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion mitten in der Neuen Mitte Baesweiler.