Altes Stadtbad Saarbrücken

  • Auftraggeber

    Altes Stadtbad Projekt GmbH

  • Standort

    Saarbrücken

  • Planungsumgriff

    4.850 m²

  • Projektstart

    2012

  • Fertigstellung

    2017

  • Leistung

    Objektplanung Lph 1-5

Altes Stadtbad Saarbrücken

Freianlagengestaltung im Zuge der Umnutzung zum Mehrgenerationen-Wohnen

  • Projektdaten
    • Auftraggeber

      Altes Stadtbad Projekt GmbH

    • Standort

      Saarbrücken

    • Planungsumgriff

      4.850 m²

    • Projektstart

      2012

    • Fertigstellung

      2017

    • Leistung

      Objektplanung Lph 1-5

Ein grüner Trittstein für das Mühlenviertel

Der halböffentliche Quartierspark befindet sich an der Ecke Richard-Wagner-Straße/Sulzbachstraße im Saarbrücker Mühlenviertel. Mit seiner zentrumsnahen Lage bildet das Areal einen grünen Trittstein durch das Quartier und die Innenstadt im städtischen Freiraumverbund. Durch diese Relevanz für das gesamte Mühlenviertel war es ein Anliegen der Stadt Saarbrücken und des Bauherrn selbst, den Park der Bevölkerung temporär zugänglich zu machen und ihn in den Abend- und Nachtstunden nur für Anwohner vorzuhalten. Eine gute Einsehbarkeit aus den umgebenden Straßenräumen war ein Leitgedanke der Entwurfsgestaltung, um eine hohe soziale Kontrolle zu gewährleisten.

Neben der Adressbildung nach Außen kommt der Wohnumfeldqualität im Inneren eine besondere Bedeutung zu. Die Nutzungsmischung des Gebäudes erhält durch die identitätsstiftende Parkanlage einen Ort des sozialen und kommunikativen Kontaktes.

Korrespondierend zur Parkgestaltung wurde der in der Mitte des Gebäudekomplexes liegende Innenhof als intensive Dachbegrünung im gleichen Duktus beplant. Die Wiederherstellung und Aufwertung der durch die mehrjährige Bautätigkeit in Mitleidenschaft gezogenen Mozartstraße war ebenfalls Teil des Projektes.

Anlass und Ausgangssituation

Die verwilderte Freifläche an der Ecke Richard-Wagner-Straße/Sulzbachstraße war Teil des in Teilen denkmalgeschützten alten Stadtbads, welches zum Projektstart bereits viele Jahre ohne jegliche Nutzung brach lag. Die Sanierung und Umnutzung des Gebäudekomplexes zum Mehrgenerationenhaus mit sozialen Einrichtungen und vielfältigen Wohnnutzungen war Anlass, den schwer einsehbaren Angstraum vor dem Schwimmbad einer neuen Gestaltung zuzuführen und für die alten und neuen Anwohner des Viertels nutzbar zu machen.

    Entwurfsidee

    Die Gestaltung des Anwohnerparks ist in einem modern anmutenden Duktus mit weichen Formen und Kanten gezeichnet. Den zentralen Anlaufpunkt der ca. 1.100 m² umfassenden Parkfläche bildet eine in der Mitte der Fläche gelegene Bauminsel, eine leicht konvex überhöhte Liegewiese mit fünf schattenspendenden Bäumen, eingefasst durch eine Sitzmauer. Neben der Einfassungsfunktion für die Rasenfläche dienen die Betonfertigteile überwiegend als informelle Sitzelemente. Die Bauminsel wird durch großzügige Belagsflächen umflossen, in denen weitere Pflanzinseln schollenartig im Gesamtgefüge zu „schwimmen“ scheinen. Mit ihrer amorphen Formgebung gruppieren sie sich um die Mittelinsel und lockern die Belagssituation auf.

    Der Entwurfsgedanke wird auch in den ca. 600 m² großen Außenanlagen der KITA im nördlich angrenzenden Gebäudeflügel weitergeführt, in denen sich die Gestaltung in Form von inselartigen Spielmodulen fortsetzt und so eine Einheit mit dem Anwohnerpark bilden. Entlang der KITA-Fläche verläuft die Haupterschließung und Zufahrt; ein schmalerer Pfad windet sich durch den gärtnerisch geprägten südlichen Teil des Parks.

          Bepflanzung

          Die fünf Pflanzinseln sind mit schirmartigen Formgehölzen (Amelanchier lamarckii - Kupferfelsenbirne und Elaeagnus angustifolia - schmalblättrige Ölweide) bepflanzt. Als Unterpflanzung wurden Bodendecker oder ein Gräserteppich aus Pfeifenputzergras (Pennisetum) vorgesehen.

          In Richtung Richard-Wagner-Straße und Sulzbachstraße wird eine höhenmäßig ansteigende Pflanzung angelegt, bestehend aus bodendeckenden Stauden und Gräsern (Lavandula - Lavendel, Carex - Segge) in monochromen Flächen sowie Ziersträuchern, die einen Blühaspekt mitbringen.

          Den Abschluss zum Straßenraum bildet die in eine Formgehölzhecke integrierte Baumreihe (Platanus acerifolia – gemeine Platane), welche die fünf Bestandsbäume miteinbezieht und fortführt. Die abgestufte Pflanzung dient auch dazu, den Geräuschpegel der angrenzenden Verkehrsräume zu reduzieren und den Park zu einem Ort des Verweilens werden zu lassen.